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Frisch gestrichene Wände und ein schicker neuer Boden – klingt nach Wohntraum, oder? Blöd nur, dass die Reihenfolge beim Renovieren oft für Stirnrunzeln sorgt. Meine Katze Mimi schaut auch immer schief, wenn ich mit Pinsel und Laminat hantieren will. Doch mit ein bisschen Planung läuft alles glatt und hinterher ärgert man sich garantiert nicht über Farbspritzer auf dem neuen Parkett. Wer sich fragt, ob zuerst die Wände oder der Boden dran sind, spart mit der richtigen Strategie Geld, Nerven und sogar Zeit. Überraschend: Viele Profis handhaben das gar nicht immer gleich, und am Ende zählt, wie sauber und langlebig das Ergebnis wird.

Die klassische Renovierungsreihenfolge – Fakten und Missverständnisse

Wenn Handwerker gefragt werden, ob zuerst Wände oder Boden renoviert werden, fallen die Antworten oft sehr deutlich aus. Laut einer 2024 veröffentlichten Umfrage des Verbands der Deutschen Wohnungswirtschaft entscheiden sich über 80% der Profis zuerst für die Bearbeitung der Wände. Klingt logisch: Beim Streichen oder Tapezieren tropft Farbe gerne auf den Boden, selbst mit Malervlies geht mal was daneben. Wer dann noch neuen Boden legt, kaschiert versehentlich entstandene Makel. Es gibt aber auch Fälle, etwa bei speziellen Böden wie Kunstharz oder bei Altbausanierungen, wo eine andere Reihenfolge Sinn macht.

Ein häufiges Missverständnis: Man könne schon beim Entfernen des alten Bodens einfach loslegen, bevor die Decke und die Wände gemacht sind. Doch Böden dämmen Baustellenlärm und schützen bei Folgearbeiten. Wer zuerst den Boden rausreißt, steht manchmal vor Staubwolken, die tagelang durch jede Ritze ziehen. Das lässt sich verhindern, wenn man systematisch vorgeht. Mal ehrlich, wer möchte schon Kratzer im neuen Parkett vom Tapeziertisch oder Spritzer auf dem Designer-Vinyl?

Übrigens: In einer Studie eines österreichischen Baumarkts aus dem Frühjahr 2024 gaben knapp 60% der Befragten an, beim Renovieren mindestens einen Reinigungsfehler gemacht zu haben. Dabei lassen sich solche Stolpersteine mit ein paar Tricks vermeiden.

Typische Fehler bei der Renovierungsreihenfolge
FehlerFolgen
Boden vor Wänden verlegtFarb- oder Klebstoffflecken, Kratzer durch Leiter, erhöhte Reinigungskosten
Wände gestrichen ohne BodenschutzLangfristige Flecken, aufwändige Nachbesserung nötig
Kein Trocknungszeitraum eingehaltenFeuchte-Flecken, Schimmelgefahr

Spartipp am Rande: Malerfolie und Malervlies kosten ein paar Euro, ersparen aber oft Hunderte Euro Ärger – und das nervige Entfernen von Farbtropfen. Ich hab’s ausprobiert, und Mimi ist zufrieden, wenn sie ohne klebrige Pfoten durch die Wohnung spazieren kann.

Wände zuerst – so klappt der perfekte Anstrich ohne Zwischenfall

Wände zuerst – so klappt der perfekte Anstrich ohne Zwischenfall

Wer es sich leicht machen will, startet immer mit den Wänden. Das gilt übrigens für alle Arbeitsschritte: Tapeten entfernen, Raufaser anbringen, Fugen ausbessern, Grundieren und erst dann Streichen. Bestseller bei Pinterest und Instagram sind aktuell pastellige Töne, aber auch kräftige Akzentwände stehen hoch im Kurs. Egal für was du dich entscheidest: Die Vorarbeit macht den Unterschied.

  • Abkleben und Schutz: Alte Böden, die eh rausfliegen, brauchen keinen Extraschutz – alles andere wird mit Malervlies oder Folie sorgfältig abgedeckt.
  • Lüften nicht vergessen: Nach jedem Auftrag – selbst bei moderner Wandfarbe – ist kräftiges Lüften entscheidend. Im April wurde von der Umweltberatung Österreich empfohlen, nach jedem Streichen mindestens 20 Minuten quer zu lüften, um Schadstoffe und Feuchtigkeit rauszubekommen.
  • Ecken und Kanten zuerst: Klassiker, aber oft ignoriert: Zuerst die Kanten mit einem kleinen Pinsel streichen, dann mit der Rolle großflächig arbeiten. Dadurch entstehen weniger Streifen.
  • Trocknen lassen: Auch wenn man ungeduldig ist: Wer gleich nach dem letzten Anstrich loslegt, riskiert unschöne Schimmel- oder Stockflecken. Gute Farben brauchen mindestens 4-6 Stunden zum Antrocknen – Feuchtraumfarbe sogar eher 8.

Wusste ich lange auch nicht: Wird mit lösungsmittelhaltiger Farbe gearbeitet, sollte der Raum 48 Stunden danach nicht für Tiere oder empfindliche Menschen zugänglich sein. Sogar meine Katze Mimi schleicht dann erstmal um den Flur herum.

Eine Tabelle für dich, damit du die Zeitplanung besser im Griff hast:

Empfohlene Wartezeiten bei Wandarbeiten
ArbeitsschrittWartezeit bis zum nächsten Schritt
Grundieren2-4 Stunden (je nach Raumklima)
Streichen (erste Schicht)Mindestens 4 Stunden
Streichen (zweite Schicht)6-8 Stunden bzw. laut Hersteller
Vor dem Bodenbelag24-48 Stunden trocknen lassen

Erst wenn alles ordentlich trocken ist, geht’s mit dem Boden weiter. Wer die Reihenfolge einhält, hat länger Freude – und weniger Ärger mit Aufquellen oder sich lösenden Tapetenrändern.

Bodenbelag gekonnt verlegen – Fehler vermeiden und langfristig genießen

Bodenbelag gekonnt verlegen – Fehler vermeiden und langfristig genießen

Jetzt kommt der spannende Teil: der neue Boden. Laminat, Vinyl, Parkett oder Fliesen – die Auswahl ist riesig. 2024 entschieden sich in Österreich 47% der Heimwerker erstmals für nachhaltige Materialien wie Kork oder ökologische Bioböden. Egal für welchen Belag du dich entscheidest, die Räume sollen nicht nur schick aussehen, sondern auch lange wohnlich bleiben. Kleine Unachtsamkeiten beim Verlegen können nach Jahren zu Knarren, Aufquellen oder sogar Schimmel führen.

Bevor du loslegst, solltest du die Raumtemperatur beachten. Fast jeder Hersteller empfiehlt 48 Stunden Akklimatisierung: Heißt, das Material bleibt ausgepackt im Raum liegen, damit es sich an die Temperatur gewöhnen kann. Die Faustregel lautet: Raum zwischen 18 und 22 Grad, Luftfeuchtigkeit bei 40-60%. Wer das ignoriert, riskiert hässliche Fugen oder aufgequollene Kanten.

Alte Böden raus? Gilt nicht immer. Gerade in Mietwohnungen lohnt sich manchmal das Verlegen von Klick-Vinyl auf bestehenden Belägen. Achtung: Alles, was uneben ist, führt bei schwimmenden Systemen später zu unschönen Dellen.

  • Sorgfältig messen: Pro Quadratmeter Bodenbelag beträgt der Verschnitt meist 5-8%. Lieber etwas mehr kaufen, statt später nachzukaufen, da es oft Chargenunterschiede gibt.
  • Sauber arbeiten: Jedes Staubkorn, das beim Verlegen eingeschlossen wird, sieht man oft später
  • Fußleisten erst zum Schluss: Erst wenn alle Böden liegen, kommen die Leisten und Sockel ran – so kannst du kleine Fehler kaschieren und das Raumbild wirkt harmonisch.
  • Direkt nach dem Verlegen nicht sofort Möbel reinstellen: Mindestens 12-24 Stunden warten, damit Klicksysteme sich setzen können.

Lust auf Zahlen? Eine Auswertung des österreichischen Bauhofs zeigt: Wer den Bodenbelag vor dem ersten Betreten mindestens 24 Stunden ruhen lässt, senkt die Schäden durch Aufquellen um rund 70%. Das ist echt krass und spart Nachbesserungen und Geld.

Falls du Haustiere hast – wie meine liebe Mimi – wähl lieber einen besonders kratzfesten Boden. Einmal Laminat in Hochglanz mit Katzenpfoten: Ich lerne aus meinen Fehlern :)

Auch wichtig: Sollte nachträglich doch noch ein Malheur passieren und die frisch gestrichenen Wände bekommen einen schwarzen Gummistiefel-Abdruck – keine Panik. Die meisten modernen Wandfarben sind abwischbar. Bei hartnäckigen Flecken hilft Babytuch oder sanftes Radieren mit Schmutzradierern, bevor man hektisch zur Farbe greift.

Ganz ehrlich, Renovieren ist kein Hexenwerk und klappt mit dem richtigen Ablauf meist besser als gedacht. Noch ein Tipp aus dem echten Leben und nicht aus dem Baumarkt-Katalog: Halte immer ein paar Kartons und weiche Decken parat, damit du bei Pausen Möbelstücke schützen kannst und nicht nochmal Möbelrücken musst. Und falls du zwischendurch willst, dass alles aussieht wie aus dem Katalog: Ein Strauß Blumen, ein Katzenkörbchen und ein gutes Gefühl machen auch viel her!

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